Im Rahmen des KarboEx2 Projektes war das Team der geomecon GmbH in der dritten Juliwoche 2025 in der Region Aachen und in Ostbelgien unterwegs. Am 14. Juli fand in den Räumlichkeiten des Projektpartners CG3-Aachen ein Projekttreffen statt, im Zuge dessen aktuelle Arbeiten der Projektpartner vorgestellt wurden, und insbesondere eine geologische und historisch-kulturelle Einführung in das Kartiergebiet gegeben wurde. Der Tag wurde bei einem gemeinsamen Abendessen in der Aachener Altstadt abgeschlossen. Am darauffolgenden Tag wurde die Kartierung mit einer Einführung in die ingenieurgeologischen Kartiertechniken am Kletterfelsen des DAV in Kelmis, Belgien, eingeläutet. Zu dieser Einführung waren auch Projektpartner der RWTH Institute CG3 und IFM anwesend. Nachmittags wurden auf dem Werksgelände des Containerdienstes Steffens in Hergenrath, Belgien, kretazische Karststrukturen im Kohlenkalk untersucht. Am 16. Juli wurden die Kohlenkalke im aktiven Steinbruch Carnol in Kettenis, Belgien, kartiert. Dort war es möglich, auf großer Fläche das Gefüge der Gesteine sowie eine Vielzahl an Trennflächen genau zu charakterisieren. Während der Feldarbeit wurden Trennflächenscharen entlang festgelegter Scanlines eingemessen, d.h. deren Orientierungen, Rauigkeiten, Abstände, Öffnungsweiten usw. bestimmt. Zudem wurde mittels Schmidt-Hammer Messungen die Festigkeit der Gesteine charakterisiert. Weiterhin wurden photogrammetrische und LiDAR basierte Scans der Aufschlüsse erstellt, um die örtlichen Gegebenheiten zu dokumentieren und die Ergebnisse der Kartierung in folgenden Arbeitsschritten weiter aufzuarbeiten. Diese Arbeiten wurden am Vormittag des 17. Juli fortgesetzt; nachmittags wurden äquivalente Gesteinsformationen im ehemaligen Steinbruch Binsfeldhammer in Stolberg (Rheinland) untersucht, um mögliche regionale Muster zu dokumentieren.
Die erhobenen Daten dienen als Eingabe für anschließende großmaßstäbliche numerische Simulationen, die dabei helfen sollen, dass geothermische Potential des Kohlenkalkes besser einzuschätzen. Weiterhin dienen die gesammelten Erfahrungen als Basis für eine in Kooperation zwischen der geomecon GmbH und dem CG3 betreuten Masterarbeit. Diese Abschlussarbeit hat zum Ziel mittels Feld- und Laborversuchen die Veränderung von Gesteins- und Gebirgseigenschaften an Störungen im Kohlenkalk zu charakterisieren.
Wir bedanken uns ausdrücklich bei dem Steinbruch Carnol der Chaux et Dolomie S.A. in Kettenis, dem Containerdienst Steffens in Hergenrath und dem Umweltamt der StädteRegion Aachen für die Erlaubnis die Aufschlüsse zu betreten, sowie bei dem Projektpartner der RWTH Aachen CG3-Aachen für die Ausrüstung mit Helmen und dem Projektpartner Geologischer Dienst NRW für die Bereitstellung ausführlicher Informationen. Ein besonderer Dank geht auch an die Arbeitsgruppe Ingenieurgeologie & Felsmechanik der Ruhr-Universität Bochum für die Zurverfügungstellung von Schmidt-Hämmern.